Mal wieder Neues auf Tax Free Records, dem wohl kühnsten Label Berlins. Geleitet von einem Dunstkreis um Künstler wie Max Graef, Jürgen Ratan, Funkycan und weitere Verbündete, die etwa in Bands wie 2Morph mitspielen. Experimental, Jazz, Dub, Digi-Metal, tribale Elektronik, Folk, Psychedelic Rock, G-Funk, Pop – bei Tax Free sind die Genres tatsächlich frei. Immer hängt eine Liebe zu obskuren Melodien und leicht betrunkenen Grooves im Raum. So auch jetzt bei GUU, dem neuesten Streich Made in Berlin. Es wird gemunkelt, dass lokale Musiker wie Max Graef und Max Stocklosa – auch bekannt durch seine Stroom-Veröffentlichungen als TRjj – beteiligt sind. Gesichert ist: Alles entstand im Norden der Stadt, mit viel Gefühl und Freigeist eingespielt, ohne einem Stil zu folgen.
Die Tracks sind schlicht bis elf durchnummeriert, meist ein bis zwei Minuten lang, zweimal knapp drei, einmal knapp fünf. Dauer ist bei GUU kein Maßstab: Jede Idee wird so lange verfolgt, bis sie ihren Kern trifft – spontan, anregend, ungekünstelt. Ein Album, das in Teilen an Tom Waits’ bedeutende Bone Machine erinnert und perfekt ins Finders Keepers-Fach passt – dorthin, wo sich Jazz und Avantgarde begegnen, Minimal Music mit World Music in Kontakt tritt und Library Sounds dem Downtempo-Dancefloor „Hallo“ sagen.
Multirhythmische Harmonien aus dem Wedding, frei improvisiert mit Perkussion, Holzblas- und Streichinstrumenten. Alles erscheint mit verschiedenen Vinyl-Geschwindigkeitsoptionen und individuellem, handgemachtem Label-Design. Steuerfrei natürlich!

Guu

