Mit »Salon des Amateurs« hatte Hauschka im vergangenen Jahr nicht nur die Brücke zu seinen Düsseldorfer Wurzeln und dem gleichnamigen Club seiner frühen Tage geschlagen. Intention der Platte war es stets auch, die Brücke aus dem akademischeren Umfeld seiner Musik in den Club zu schlagen. Es ist der Versuch die Diskrepanz zwischen seiner Aufführungspraxis (finden seine Konzerte doch eher in Theatern statt) und dem Club-Umfeld, der ihn bei dem Versuch elektronische Musik ausschließlich mit dem (präparierten) Klavier zu machen, inspirierenden Musik, zu überwinden. Hierfür sind zu allen 10 Tracks des Albums Remixe entstanden, die sich fast alle eng an die Klaviervorlage halten, aber diese um eine andere Räumlichkeit und einen für die Körperlichkeit der Clubperformance unverzichtbaren tieffrequenten Anteil erweitern. Die Feinheit seiner Aufnahmen und die Unbeschwertheit seiner Kompositionen werden von den zuständigen Künstlern von Michael Mayer über Matthew Herbert bis Ricardo Villalobos dabei vor allem dramatischeren Phrasen und einem insgesamt spannungsgeladener, epischeren Vibe geopfert, wie der Michael Mayer Remix des Opener »Radar« zeigt. Auch der Alva Noto Remix des gleichen Tracks setzt auf einen ähnlich epischen Charakter, wenn auch er ein komplettes Remodelling des Originalklaviers vornimmt und nur noch in den melodiösen Grundphrasen auf Hauschka verweist. Höhepunkt des Albums ist der Toulouse Low Tracks Remix von »Ping«, der aus dem verspielten Original einen Groove herausfräst und so zeigt, wie man Hauschka und sein Klavier erdet und kurzerhand in den Club verfrachtet – nicht als Fremdkörper; keiner weiteren Erklärungen bedürftig; Q.E.D.
Hauschka
What If
City Slang