Review Dance

Kornél Kovács

The Bells

Studio Barnhus • 2016

Als Mitbegründer von Studio Barnhus hat Kornél Kovács in den vergangenen sechs Jahren an Karrieren mitgezimmert und den kleinen Kosmos der europäischen House-Musik verändert. Er selbst hielt sich dabei zurück: nur vier Solo-Releases gingen in dieser Zeit auf sein Konto. Die allerdings waren extrem erfolgreich und dementsprechend hoch fallen die Erwartungen an seine Debüt-LP »The Bells« aus. Es ist ein persönliches, fast privatmythologisches Album geworden, das einerseits die ungarischen Wurzeln des Schweden nachverfolgt und andererseits ein breites musikalisches Referenzspektrum aufmacht – während es sich wie ein in sich geschlossenes DJ-Set mit Bass-raus-Bass-rein-Momenten und Zwischendurchgefilter gibt. Nach einem sphärischen Intro versetzt Kovács funkige Töne mit schwebenden Flächen, wie direkt von Aphex Twins erster Ambient-Compilation herübergesampelt sein könnten. »Dollar Club« bringt Chicago Jack Trax-Attitüde mit nahezu Kudoro-ähnlichen Rhythmen zusammen, »Gex« ist ein chaotisches Miteinander von verknisterten Vinyl-Samples aus Funk-Soul-Disco-Bereichen – harmonische Kakophonie. Flooreffektive House-Hits finden sich unter all diesen ambitionierten Stücken natürlich ebenfalls: »Dance… While The Record Spins« klopft per Titel und hüpfenden Trance-Elementen schon mal als potenzieller Sommer-Hit an, während »Szív Utca« den leider nicht zu totzukriegenden Emo-House-Hype mit angerauter Kick paart. Am schönsten aber gelingt Kovács die Serviceleistung mit dem Titeltrack, einem verträumten Tune mit schmeichelnden, verhallten Vocals. Ganz anders also als das bahnbrechende Stück von Jeff Mills selben Namens, welches der Titel mit Absicht referiert. »Pop« macht seinem Namen alle Ehre und »Urszusz« legt noch ein Twin Peaksiges Outro nach, an dessen Ende der Name Kornél Kovács‘ gejapst wird. Warum auch nicht, das hier ist seine Platte. Die ist vor allem das: persönliches, auskennerisches Statement, eine Art DJ-Mix voller selbstgebauter Exclusives mit einigen Höhepunkten und manchen recht egalen Passagen.

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