Mitte der 2010er verabschiedete sich Luke Blair endgültig von den Post-Dilla-Instrumental-Beats und Frickeleien, mit denen er seine Karriere begonnen hatte, und erkannte, wie viel Zärtlichkeit in nur oberflächlich schroff wirkenden House-Experimenten stecken konnte. Zerbrechlicher Noise sowie minimalistischer und matschiger Bleep waren die Folge. Für die etwas härtere Gangart steht sein Nebenprojekt Rezzett, das er zusammen mit Jackson Bailey ins Leben gerufen hat.
Auf seinem sechsten Album, das jetzt auf Tape erscheint, dominiert dagegen wieder ein Sound, den keiner so gut beschwören kann wie Lukid selbst. Als würde man mitten in der Nacht heimlich ein Radiosignal irgendeines untergegangenen Schiffes abfangen, auf dem noch immer die letzte Kassette des Bord-DJs vor sich hin leiert. Auf Underhand Brokery zittern verschwommene Beatskelette hypnotisch um die Wette, während sich zerbrechliche Loops in »Reducer« um sich selbst kreisen und das Album-Highlight »Overloop« mit sacht pulsierendem Beat und einer gespenstischen Melodie irgendwie versucht, an die Oberfläche zu kommen.

Underloop