Review

Mark Renner

Few Traces

Rvng Intl • 2018

Noch so eine Schürfarbeit aus dem Hause [RVNG Intl](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3137/rvng-intl.) Diesmal mit einem Jungen vom Land aus dem kleinen US-Bundesstaat Maryland, der sich in seiner Jugend, noch auf dem elterlichen Bauernhof, für Punk und die frühen Ultravox mit ihrem Sänger John Foxx zu begeistern begann. Nach Erfahrungen in einer kurzlebigen Band machte er sich fortan, mit Vierspurband, E-Gitarre und einem Casio CZ101-Synthesizer ausgestattet, im Alleingang an seine Vorstellungen von Musik. Mark Renner ist auf diesem Wege nicht sehr bekannt worden – gibt gerade mal zwei Soloalben von ihm –, aber er hat in der Zeit von 1982 bis 1990 genug Material angesammelt, um eine Auswahl-Compilation zu füllen. Auf der man einen Musiker kennenlernen kann, der einen so eigenen wie eigenwilligen Weg gewählt hat. New Wave und Postpunk huschen als Stichwortgeber durch seine Songs, zusammengebaut aus spröde melancholischem, gleichschwebenden Gitarrengeflecht, mit insistierend monotonem Drumcomputer drunter. Dazu ein fast tonloser, angenehm diskreter Gesang. Daneben elektronische Instrumentalnummern, die für die Installationen des auch als Maler arbeitenden Künstlers gedacht waren, ähnlich wortkarg im Tonfall, zwischen Ambient und pastoralem Minimalismus. Eine Entdeckung, still und verschroben.

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