Mit deutlich rauherer Stimme als zuvor beschreibt Morlockk Dilemma im ersten Track des Albums die Ankunft eines Messias, eine Metapher auf dieses Album, die den Hörer mit hohen Erwartungen zurücklässt. Mit Hymnen an Galgenberge oder an das menschliche Herz widmet Dilemma sich anschließend recht speziellen Themen. So außergewöhnlich die behandelten Themen sind, so ungewohnt ist Dilemmas Vortragsweise, die fliegende Wechsel zwischen Rapper-Slang und biblisch-märchenhaftem Wortschatz bestreitet. Produziert hat das Album fast ausschließlich Dilemma selbst und seine Beats, deren Samples größtenteils epischen Filmen der Neunziger zu entstammen scheinen, geben in Verbindung mit den dreckigen Drums und zahlreichen Filmdia- und -monologen eine sehr stimmige Untermalung des Albums ab. Die von einem Messias erwartete Erlösung (in diesem Falle von schlechter Musik) ist letztendlich Geschmackssache. Gerade Dilemmas gewöhnungsbedürftiger, nicht ganz verständlicher Flow und sein schwarzer Humor dürften, nicht zum ersten Mal, auch auf diesem stimmungsvollen, kreativen und nicht ganz einfachen Album die Hörerschaft spalten. Untermauert wird mit Circus Maximus aber – unabhängig jeglichen Geschmacks – Morlockk Dilemmas Ruf als technisch versierter Rapper, der überdies eine göttliche Segnung in Sachen Kreativität erfahren hat.
Circus Maximus