Mr. Moon kämpft. Er kämpft gegen Oberflächlichkeit, gegen Kapitalismus und verdammt noch mal gegen die s***** Industrie. Dass er mit den Dingen, wie sie sind, nicht einverstanden ist, wird auf der »Ohrschlaghammer EP« schon nach den ersten Minuten klar. Ebenso schnell macht Mr. Moon deutlich, wo bei seinem Debüt außerdem die Prioritäten liegen: »Sei sicher, Mr. Moon geht es in erster Linie um Hip Hop«. Aber nicht nur das Intro ist als musikalisches Statement zu verstehen. Alle Beats der acht Tracks halten die Golden-Era-Fahne hoch und mäandern zwischen dem klassisch per Boom-Tschack-Baseline instrumentalisierten Intro, auf dem sich eine Orgel durch den Klangraum klimpert, und eher jazzigen Tönen, wie auf »Blickwinkel«. Dabei wird immer tief in der Samplekiste gegraben und auch die von den Herren Delicious Chrischuzz und Ive the Knife gecutteten Hooks verweisen auf Material aus vergangenen Tagen. Auch bei seinen Raps hält es Mr. Moon insgesamt straight 1993 und gibt in Tracks wie »Potential« introspektive Einblicke, die wohl das einzige sein dürften, das er mit der Generation Skinny Jeans gemeinsam hat. Die »Ohrschlaghammer EP« enthält v.a. Musik zum hinhören, die sich auf Vinyl am wohlsten fühlt. Das einzige, das bei all den Reminiszenzen an die gute alte Zeit auf der Strecke bleibt, sind Innovationen – »wir kicken den Scheiß« sagt nun wirklich kein Mensch mehr. Macht aber auch gar nichts, denn in diesem Fall zeugt das eher von Konsequenz denn Rückwärtsgewandtheit und alles andere wäre angesichts des stimmigen Gesamtbilds dieser Platte schlichtweg Korinthenkackerei.
Ohrschlaghammer EP