Panta rhei – alles würde auf Pastoral Blend wie aus einem Guss fließen, würden N Kramer und Magnus Bang Olsen ihren Stücken nicht unvermittelte Zäsuren einschreiben. Diese Einschnitte regen dazu an, die musikalische Unbedarftheit ständig zu hinterfragen. Über die volle Distanz des Albums greifen feingliedrige Drones – wie auf Oren Ambarchis Grapes from the Estate – und an Americana geschulte Gitarrenlicks ineinander und verführen dazu, es sich vielleicht eine Spur zu gemütlich zu machen. Gut, dass da das erwähnte Stolpern ist, das situativ einige My, aber nie zu sehr aus der Komfortzone holt.
Denn der Titel der LP verrät es bereits: Sie soll nicht wehtun, vielmehr im liturgischen Sinne heilen, Trost spenden, beruhigen. Damit haben sich die beiden auf Music From Memory natürlich goldrichtig gebettet. Spätestens nach der dritten Anspielstation ist an Aufstehen nicht mehr zu denken. Spuren mäandern ins Nichts, kommunizieren nicht miteinander – weil sie es nicht müssen. Ohne Halt und Struktur, dafür mit Müßiggang und einer leichten Anmutung von Country-Stücken, die womöglich entstehen könnten, ordnete man das alles grundlegend neu an.
Anders ist etwa »Orb«, das mit seinen durchlaufenden Akkorden einen Takt vorgibt. Sonst bleibt die Dekonstruktion von Americana zu etwas Überirdischem, das mit seinem elegischen Charakter kokettiert.

Pastoral Blend