Review

Nada Surf

The Stars Are Different To Astronomy

City Slang • 2012

Auf den ersten Blick möchte man meinen, dass die drei Berufsjugendlichen einfach nur ein weiteres Feelgood-Power-Pop-Album aufgenommen haben. Zumal die typisch sloganhaften Refrains auch vor der Sentenz »It’s never too late for teenage dreams« nicht zurückschrecken. Bei etwas genauerem Hinhören geht es Matthew Caws aber gar nicht ums zwanghafte Jungbleiben, sondern um den wehmütigen Blick zurück während des Alterns. Vergänglichkeit ist also das große Thema des sechsten Albums. Typisch für Nada Surf ist auch auf The Stars Are Different To Astronomy der Opener Clear Eye Clouded Mind großartig: verzerrte Gitarren, flotte Melodien und ein fast jugendlicher Esprit. Und obwohl es dann doch etwas ruhiger und bedächtiger weitergeht, hält sich der Elan erstaunlicherweise die gesamte Spielzeit über. Nada Surf versuchen nicht sich neu zu erfinden, sie bleiben sich vielmehr mit ihrem teilweise etwas formelhaften College-Rock so dermaßen treu, dass auch die neuen Songs immer noch im Studentenradio und bei sonntagnachmittäglichen WG-Frühstücken am besten aufgehoben sind. Die zehn Songs wirken wie eine Zeitreise zurück ins Jahr 2002. Somit erreicht die Platte doch ihr Ziel, denn der Hörer wird letztlich auf die eigene Vergänglichkeit zurückgeworfen – und die ist ja das Thema der Berufsjugendlichen von Nada Surf…