»Silent Green« – ein Zustand? Ein Gefühl? Eine Wunschvorstellung? Die Assoziationen können vielfältig sein. Geht man in den Wald? Liegt man mitten auf einer Wiese? Oder blickt man durch die eigenen Zimmerpflanzen auf den tosenden Verkehr hinter dem Fenster? Bei OK EG ist alles möglich: zwischen Außenwelt und Innenleben, zwischen Natur und digitaler Sphäre.
Hinter dem Projekt stehen die australischen Produzent:innen Matthew Wilson und Lauren Squire, die die Stücke ursprünglich für eine Live-Performance in Berlin geschrieben haben. Mit Silent Green, erschienen beim Ambient-Label Cirrus, wenden sie sich nach innen – in eine fragile Zwischenwelt aus Intimität und Nachhall. Sie selbst nennen es einen intimate post-club dream – und genau so klingt es auch: verwaschen, verklingend, warm und melancholisch, wie Bäume, die sich müde in die kalte Jahreszeit neigen.
Synth-Flächen ziehen vorbei, Stimmen tauchen kurz auf und verschwinden wieder, während leise rhythmische Geräusche den Grund zusammenhalten. Aus diesem Wechselspiel entsteht eine Spannung, die weder euphorisch noch trüb verklingt, sondern eher tastend und suchend ihren Weg durch das Dickicht bahnt. Wie das Artwork von Tharim Cornelisse, das Leben und Vergänglichkeit in einem künstlichen Habitat zeigt, spielt auch die Musik mit der Idee von Natur und Nachbildung.
Silent Green ist kein Ort, sondern ein Zwischenraum – ruhig, offen, undurchsichtig, wie ein Atemzug zu viel oder zu wenig, der an einem vorbeistreift.

Silent Green