»Camera Shy«. Kein anderes Stück auf »A Man With No Past Originating The Future«, dem mittlerweile siebten Osunlade-Album, verdeutlicht in derart prägnanter Art, zu welchen Großtaten der Mann so eigentlich imstande ist: Ein kristallines Xylophonspiel, das von einem vorsichtigen Groove umgarnt wird, ehe verstörende Shynthies etwas Massives ankündigen, das schließlich in einem Tenorgesang (sic!) aufgeht und schließlich mit einem stampfenden Afro-Groove die Zügel loslässt. Das Problem des Albums allerdings auch: es gibt zu wenige dieser schöpferischen Momente. »Eclipse« vielleicht. Ein verführerischer Jazzgroove, von Bläsern sachte angetrieben, der im richtigen Moment in bester George-Duke-Manier das Saxophon in beste Yacht-Rock-Momente emporhievt. Doch zurück zum Problem. Leider finden sich auf dem Album eben auch diese halbgaren Songmomente wie »Conversation With Myself«, »Goddess« oder auch »Human Beings«, die musikalisch in beindruckender Form die vielen Talente Osunlades andeuten, denen aber auch der letzte zündelnde Funke und die Energie fehlt, die auf dem Album durchaus vorhanden sind. Oder um es ganz deutlich zu sagen: A Man With No Past Originating The Future würde ein bisschen weniger Songwriting durchaus gut zu Gesicht stehen.
Om Unit
Acid Dub Studies III
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