Peder Mannerfelt (The Subliminal Kid, Roll The Dice) kombiniert auf seinem zweiten Solo-Album traditionell afrikanisch anmutende Chorgesänge mit Lo Fi-Beats und analogen Uralt-Synthesizer-Tönen. Dafür sampelt er aber nicht nur einfach eine zufällig entdeckte 78er Schellack-Schallplatte aus dem belgisch kolonialisierten Kongo der 30er Jahre, sondern empfindet die darauf festgehaltenen Stammes-Musiken vielmehr ausschließlich mit Synthesizern nach. Seine elektronischen melodischen Sounds könnten klanglich so auch vom BBC Radiophonic Workshop oder Wendy Carlos, also aus der Frühzeit der elektronischen Musik stammen. Die Beats hingegen klingen oft so, wie man sich traditionelle afrikanische Perkussionsinstrumente vorstellt, hätten also auch durchaus auf Fell-bespannten Rahmen-Trommeln, Klanghölzern oder Kalebassen eingespielt werden können. Die Gesänge wirken wie aufgenommene menschlichen Stimmen; allerdings erscheinen sie wie durch diverse Effektgeräte verfremdet. Die gesamte Musik ist stark tribalistisch, repetitiv und rituell. Sie erhält durch ihre fremdartige Klangästhetik nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert, sondern zusätzlich auch eine abstrakte und seltsam anziehend verstörende Note.
Peder Mannerfelt
The Benefits Of Living In A Hole
Voam