Der Schlagzeuger Dave De Rose und der Keyboarder Dan Nicholls spielen viel in Avantgardejazz-Projekten. Sie lieben aber genauso Ambient und Clubmusik – was dieser Tage ja ohnehin keine Ausnahme mehr bildet. Vor vier Jahren taten sie sich zum ersten Mal für ein gemeinsames Album mit dem Titel Plants Heal zusammen; inzwischen nennen sie sich auch als Duo so. Mit ihrer Platte Forest Dwellers begeben sie sich weniger ins Dickicht als vielmehr ins Freie, wo sie ausprobieren, welche Gewächse aus ihrem Ansatz, eine Art improvisierten Rave-Sound zu schaffen, hervorgehen.
Mit dem Wort »Rave« liegt man durchaus richtig, wenn man sich ein wenig an die frühen Neunziger erinnert fühlt, als Viererbeat und fröhliche Breaks wild nebeneinander existierten und eine naive Neugier aufs Entdecken vorherrschte. Plants Heal entdecken beim – ähem – Durchforsten der jüngeren Musikgeschichte ihre eigene Gegenwart, in der sie entspannt vor sich hin wuseln oder auch schon mal trippig ins verzückte Hüpfen geraten können.
Sie beanspruchen dabei keinesfalls, als menschliche Maschinen in Erscheinung zu treten. Dass von Hand musiziert wird, darf man ihren Instrumenten anmerken. Was sich nicht in einem Mangel an Präzision bemerkbar macht, sondern einerseits im Klang des Schlagzeugs und andererseits in einer Spontaneität, mit der sie unterwegs leichte Kurskorrekturen vornehmen, um neuen Ideen Raum zu geben.

Forest Dwellers
