Review

Prins Thomas

III

Full Pupp • 2014

Prins Thomas war Plattensammler, Breakdancer, DJ und Bassist in vielen norwegischen Bands zwischen Punk, Gospel, Heavy Metal Folk und Psychedelic. Als Producer und Remixer von Tanzmusik hat er mit Hans-Peter Lindstrøm, Todd Terje und Justus Köhnke gearbeitet und betreibt die Labels Feedelity, Full Pupp and Internasjonal. Ganz nebenbei hat er aber noch Zeit für Solo-Alben. Das erste klang sehr live eingespielt und organisch, das zweite, bedingt durch seine Entdeckung von MIDI, eher grade und poliert. »III« liegt jetzt irgendwo dazwischen. Prins Thomas’ Musik ist auf dem neuen Album wieder äußerst freundlich, positiv, uplifting und tanzbar geraten. Ein großer Einfluss ist der warme elektronische Krautrock der 1970er Jahre mit Bands und Projekten wie Cluster, Harmonia und Tangerine Dream, der Prog-Elektroniker Jean Michel Jarre oder Disco-Produzent Giorgio Moroder. Manche Schlagzeug-Beats klingen live gespielt, die Gitarren ersaufen nahezu in Effekten, aber zeitgemäße elektronische Space Disco Beats sorgen dafür, das Ganze nicht zu retro klingen zu lassen. Oftmals hat die Musik des Norwegers auch die Spielfreude einer gut gelaunt bekifften, allerdings stets sauber und klar produzierten Jam Session.