Früher, ja früher, konnte eine Musikzeitschrift ein Mixtape machen und viele Leute kauften sie und hörten sie und fingen an, eigene Bands zu gründen. Und trotzdem war es den Musikzeitschriftschreibern nicht recht, weil: Plötzlich kümmerte sich niemand mehr um das böse System. Alle machten nur noch shiny Songs über Boyfriends oder Girlfriends, schlabberten also drei Akkorde am Lolli und warfen das Ding dann im hohen Bogen über den Bühnenboden. Martin Whitehead, der einzige Mann bei The Flatmates, die tatsächlich aus Flatmates bestand, sagte dazu: »Frauen promoteten endlich Konzerte, schrieben Fanzines und leiteten Labels.« Außerdem bedienten sie, wie bei The Flatmates, auch Schlagzeug, Bass und Mikrofon. Und da ging es eben fröhlicher zu als bei der miserablen, männlichen Post-Punk-Stimmung, wo die nach kaltem Zigarettenrauch stinkenden Lederjacken nicht wussten, ob es jetzt nach vorne, nach hinten oder einfach nur durch die Mitte geht. »I Could Be In Heaven« von 1986 ist dagegen wie das tschingeltschangelnde Nachmittagsprogramm mit den Top-Forty-Charts und einem koksenden Moderator, der jede Band ein wenig zu enthusiastisch anmoderiert. Ist aber egal, macht ja alles Bock!
I Could Be In Heaven