
Circle Vision
Circle Vision ist ein 2013 von Ruben Dag Nielsen gegründetes, dänisches Plattenlabel aus Kopenhagen. Der Großteil der Releases auf seinem Label Circle Vision stammt aus Nielsens eigener Feder. »Ich wollte die volle Kontrolle über meine Musik haben«, sagt der Produzent, der unter dem Alias RDG bekannt ist. »Es fällt mir aber schwer, ausschließlich meine eigenen Produktionen zu pushen, weil ich ständig fantastische Musik geschickt bekomme.« Nielsen versucht nichtsdestotrotz, bei jeder Veröffentlichung seine Finger im Spiel zu haben, ob als Remixer, Feature-Gast oder auch anderen Pseudonymen. Circle Vision ist als Label aber keine One-Man-Show, sondern erweiterte sich seit dem ersten Release auch personell: Casper Mejlholm alias Mejle unterstützt Nielsen mittlerweile im Labelgeschäft, Nicolai Krog übernimmt die Pressearbeit und selbstverständlich haben sich Künstler aus aller Welt auf dem Dubstep-orientierten Imprint eingefunden: Piezo & Clearlight fanden sich zu einer italienisch-belgischen Kooperation zusammen, Gaze ill und Beastie Respond kommen wie das Label aus Dänemark, lediglich K-Man vertritt als Londoner die Heimat des Circle Vision-Sounds: Großbritannien. Überhaupt, Dubstep. Ist die Szene nicht irgendwie tot? »Um ehrlich zu sein, bin ich ganz froh darüber, dass Dubstep nicht mehr überall ist. Die falschen Leute haben die Szene verlassen und sich dem nächsten Hype angeschlossen«, sagt Nielsen und weist im selben Zug allerdings drauf hin, dass er Circle Vision nicht als Dubstep-Label verstanden wissen möchte. »Als Produzent habe ich mich in vielen anderen Genres bewegt, weshalb auch Circle Vision in andere Richtungen geht, als es Leute von RDGs Label erwartet haben.« Und obwohl er viel Talent und Interesse für Bass-Musik im Kopenhagener Underground ausmacht, geht Nielsen weltweit auf die Suche nach neuem Material. Richtungsweisend ist dabei sein eigener Geschmack. »Die Produzenten, die ich unter Vertrag nehme, haben die gleichen Ideen oder solche, die meinen verwandt sind. So gesehen produzieren sie Musik, die mich an meine eigene erinnert.« Grundsätzlich aber bezieht sich der Kader aus dem Freundeskreis von Nielsen. »Es ist halt mein Kreis, meine Circle Vision.« In dessen Mittelpunkt mag zwar er stehen, ausgeschlossen wird dennoch niemand.