Private Records

Private Records ist ein 2010 von Janis Nowacki gegründetes Plattenlabel aus Berlin. Alles begann mit Christian Bruhns legendärem Soundtrack zur Zeichentrickserie »Captain Future«. _»Das war eines der wenigen Releases, an die ich komplett egoistisch herangegangen bin. Ich wollte die Platte einfach unbedingt haben«_. Die erste offizielle Neuauflage des nachgefragten Sounndtracks konnte nur ein Hit werden und half Private Records sogleich sich als auf Vinyl spezialisiertes Reissue-Label zu etablieren. Klassische Nachpressungen sind jedoch nicht mehr das Hauptanliegen. Durch den Kontakt mit Musikern begann Private Records verloren geglaubte Masterbänder aufzuspüren, aufzupolieren und zu veröffentlichen.

Besonders bei Soundtracks zu obskuren Pornos und Horrorfilmen funktioniert dieser archäologische Ansatz. Mittlerweile hat Private unveröffentlichte Werke von Koriphäen wie Stelvio Cipriani, Detto Mariano, Gerhard Heinz oder Michael Bundt im Katalog. Hinzu kommen Sublabels für unfindbare Releases aus Zeiten der Neuen Deutschen Welle (NDW) und privat gepressten Krautrock, auch Disco-Raritäten und Compilations. Wer in diesem musikalischen Mikrokosmos zwischen 70er Psych-Rock und 80er Minimal-Synth einen klare Linie sucht, wird jedoch schneller fündig als die Bandbreite des Materials vermuten lässt. Gründer Janis Nowacki will dem kosmischen Synthesizer-Sound treu bleiben, den Spagat zwischen DJ-Kompatibilität und Avantgarde meistern. Das gilt auch für ein Sublabel für Neue Musik, auf dem zum Beispiel ein Solowerk von Soft-Cell-Sänger Marc Almond erscheinen soll.

Voraussetzung für die Arbeitsweise des Labels, das auch regelmäßig Konzerte organisiert, ist natürlich eine faire Beziehung zwischen Label und Künstler: _»Die Musiker freuen sich über die Zusammenarbeit und ich freue mich ihnen eine Plattform geben zu können. Es gibt zu viele Reissue-Labels, bei denen die Künstler abgezogen werden«_