Review

Smoke Fairies

Blood Speaks

V2 • 2012

Wohl damit er nicht so einsam ist auf seinem Bluesrock-Olymp, hat Jack White diese beiden Engländerinnen für sein Label ausgewählt, auf dass sie ich einem Fabelwesen gleich ätherisch umnebeln mögen. Soweit die vermutete Erklärung des Bandnamens und des Signings bei Third Man Records. Allzu feenhaft klingen die Smoke Fairies indes auf ihrem zweiten Album dann aber nicht – und das ist auch gut so. Denn erstens wird man damit schnell als »hippieske Frauenmusik« abgestempelt und zweitens wird diese Schublade von Joanna Newson fast komplett allein ausgefüllt. So kann man sich hier unvoreingenommen auf das Songwriting und den manchmal spröden, manchmal melodieseeligen Vortrag konzentrieren. Die sonoren Duett-Gesänge sorgen gemeinsam mit den sorgsam eingesetzten Laut/Leise-Dynamiken zudem für eine wohlige frühe-PJ-Harvey-Nostalgie-Stimmung. Etwas variabler instrumentiert als noch auf dem Debüt wird auf »Blood Speaks« trotzdem nicht allzu viel experimentiert oder Überraschendes geboten. Dafür ist aber weder Bluesrock das geeignete Genre noch Jack White der passende Chef. Mit diesem grundsoliden Zweitling umgarnen die Smoke Fairies ihren Bluesrock-König lediglich soweit, sich als Thronfolger anzubieten, ohne ihn jedoch von der Spitze des vertreiben zu wollen. Mir als Hofnarren soll’s recht sein.