Das schönste Jazzalbum des Jahres 2022 ist womöglich gar keines. Der Chicagoer Gitarrist Jeff Parker könnte aber im Zweifel ebenso gut mit dem wie auch ohne diesen Begriff leben. Live eingespielt, für Jeff Parker in dieser Form ein Tonträgerdebüt, sind die langsamen Verschiebungen, mit denen sein Quartett auf »Mondays At The Enfield Tennis Academy« improvisiert, begeisternd beiläufige Gesten des Miteinanders. Als würden sich alle im Gespräch dauernd freundlich wiederholen, bloß dass man am Ende das Gefühl hat, es wurde trotzdem eine Menge gesagt, doch nicht zu viel. Weil es so schön war: Jazzalbum des Jahres.