Aesop Rock knallt Black Hole Superette auf den Tisch – eines seiner besten Alben. Es beginnt mit einer Snare wie ein Schlag ins Gesicht (»Secret Knock«) und knüpft dort an, wo er 2023 mit Integrated Tech Solutions aufgehört hat: Es geht um unsichtbare Kräfte, die unsere Psyche formen. Aesop Rock verpackt das in Geschichten über Alltägliches, das sich ins Surreale weitet, und gipfelt in Bilderwelten, an seiner Wortgewandtheit besteht ohnehin kein Zweifel.
Beispiel: »Honestly, it’s getting hard to watch like paradise for parking lots / Nevermind that parking lots are paradise, the paradox« – Zeilen, die auf die kanadische Musikerin Joni Mitchell und ihren Song »Big Yellow Taxi« (1970) anspielen: »They paved paradise to put up a parking lot.« Beide beklagen die Zerstörung natürlicher Schönheit zugunsten des Kommerzes. Nur ist der New Yorker auch ein talentierter Skateboarder – und Skateboardfans plus Parkplätze, das ist eben echte Liebe.
Dieses Beispiel zeigt, wie die Texte von Aesop Rock funktionieren: vielschichtig, mit Perspektivwechseln, Gesellschaftskritik, Popkultur und persönlichem Twist. Auf Black Hole Superette rappt er über schnelle Drums und Orgelsamples (»Movie Night«) genauso wie über futuristische Melodien (»Checkers«). In »Charlie Horse« sind Lupe Fiasco und Homeboy Sandman Teil einer Non-stop-Rap-Show. Aesop Rock hat den Song – wie das gesamte Album – selbst produziert. Das Ergebnis ist psychedelisch, lo-fi und maximal effektiv.

Black Hole Superette Black Ice Vinyl Edtion