Review

Al-Dos Band

Doing Our Thing With Pride

Kalita • 2021

Hier wüsste man gern etwas mehr über das Ganze. So viel ist wohl bekannt: Die Al-Dos Band kommt aus South Carolina, genauer Greenville, gegründet von (dem Ehepaar? Geschwisterpaar?) Mary und William Robinson (nein, nicht der »Smokey« Robinson) und nahm 1976 ihr einziges Album »Doing Our Thing With Pride« auf, das 45 Jahre lang nicht veröffentlicht wurde. Lediglich eine Single erschien 1977 mit der Nummer »Some Things Don’t Mean a Thing« und dem sehr sophisticated groovenden Titelsong. Den Rest der Platte gibt es jetzt dank Kalita zu hören. Gospel, Soul und Disco kommen darauf im Namen der Liebe („Dream Song“) oder des Herrn („Your Presence“) zusammen. Die Arrangements sind schlank, die Band beschränkt sich auf die Grundausrüstung mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards, keine Spur von üppigen Bläsersätzen oder halben Orchestern. Dafür konzentriert man sich auf den gern mehrstimmigen oder mit Call and Response arbeitenden Gesang, unter dem das Instrumentenfundament für elegant zurückgenommenen Funk sorgt. Womöglich sollte nicht allzu sehr von den Botschaften abgelenkt werden. Durch den reduzierten Klang mag die Platte zunächst etwas unauffällig wirken, doch umschifft sie so die weitgehend bekannten Disco-Klischees. Was das Altern angeht, macht sich das jetzt positiv bemerkbar.