Review

Eternal Tapestry

Beyond the 4th Door

Thrill Jockey • 2011

In den letzten Jahren hat sich in den USA wieder ein sehr aktiver Underground für hippieeske Rockmusik gebildet, in denen die Klangerzeugnisse über CD-Rs und Kassetten weitergegeben werden, meist in Kleinstauflagen, mit sorgfältig gearbeiteten Aufmachungen versehen. Das Psych-Folk-Sextett Eternal Tapestry stehen an der Spitze dieser Bewegung. Dessen Musiker gehören auch so wegweisenden (Jackie-O Motherfucker) wie aufstrebenden (Heavy Winged) Bands an. Eternal Tapestry sind nicht umsonst wesentlicher Teil dieses Undergrounds geworden, klingt doch ihre Musik wie ein Sinnbild dieser Bewegung. In ihren als Jams deklarierten Happening, werden mäandernde Gitarrenakkorde durch die Röhrenverstärker gejagt und zu einer den Augenblick zelebrierenden Improvisation stilisiert. So sympathisch dieser DIY-Habitus auch irgendwie ist, auf Beyond the 4th Door, dem ersten Album für Thrill Jockey, geht das Konzept nicht auf. Dem liebevoll eingefärbte Vinyl zum Trotz. Ihnen will es diesmal nicht gelingen, diesem Gebaren musikalisch etwas entgegenzusetzen, das nicht auch wieder nur nach Proberaum klingt. So sehr sie in den Titel mit Begriffen wie »Galactic« oder »Cosmic« hantieren, hier ist kein Aufbruch zu neuen Welten zu hören. Während sie sich gegenseitig durch den Bart streichen, ist der Blick stringent in die Vergangenheit gerichtet. Und so wird hörbar, was für konservative Musik das eigentlich ist.