Review

Git

Imagination

BBE Records • 2011

Und wieder einer dieser Plattensammler, die es einfach nicht lassen können: Git aus Staten Island, NY, hat mit Imagination ein erfrischendes Album veröffentlicht, das ein wenig an jene Tage erinnert, wo ein samplesüchtiger Beatbastler an jeder Ecke lauerte. 80.000 Platten habe Git in seinen Schränken, wie man in der 2004er Dokumentation Deep Crates eindrucksvoll sehen kann. Dass der Mann, der bereits mit Alchemist, Goretex oder Raekwon zusammenarbeitete und 2009 sein Debüt Say Cheeze veröffentlichte, Ahnung von Musik hat, hört man in jeder Sekunde von Imagination. Was man auch hört, ist seine Vorliebe für das Perkussive. Kein Wunder, schließlich bearbeitet Git seitdem er neun Jahre alt ist die Felle. Dennoch geht es auf Imagination zuerst etwas gechillter los, bis der erste Gast, Rapper Distrakt, auftritt. Dieser verleiht dem Track Destroy die entsprechende Spritzigkeit und zeigt nebenbei das kleine Manko des Albums auf: Bei diesem Produzenten-Album vermisst man ab und an eine Stimme, die die Tracks komplettiert. Zur Mitte hin wird es dann zwar etwas flotter, aber einen richtigen Ohrwurm findet man auf Imagination nicht. Da nur auf 3 der 16 Tracks eine Stimme zu hören ist, lässt das Album bisweilen etwas langweilig erscheinen. Aber wehe, da kommt jemand ans Mic, wie bei Spaced Out (feat. Future Robot Monster) oder dem wunderbar versoulten Higher (feat. Big Brooklyn Red): dann erkennt man das wahre Talent des vielgelobten Produzenten.