Review

Fiva & Das Phantom Orchester

Die Stadt gehört wieder mir

Kopfhörer • 2012

Es ist das erste Mal, dass ein Fiva-Album zehn Songs zählt. Das weckt umso höhere Erwartungen – schließlich ist die Poetin schon lange kein (Deutschrap-)Geheimtipp mehr. Mindestens bei ihren Fans genießt sie Kultstatus. »Die Stadt gehört wieder mir« ist ihre vierte Veröffentlichung, dieses Mal gemeinsam mit Paul Reno und Rüdiger Linhof, Bassist der Sportfreunde Stiller, eingespielt. Gesellschaftlich vermittelte (zwischenmenschliche) Themen stehen im Blickpunkt. Mit Präzision und Eleganz spricht sie diese über die orchestralen Arrangements – und man hört ihr dabei gerne zu, der gebürtigen Münchnerin. Kein Wunder, wenn Songs an Regenbögen erinnern: So treffen bei »Mein Herz tanzt Farben« und »Dein Lächeln verdreht Köpfe« fröhlich melancholische Streicher-Melodien und besänftigende Summ-Chöre auf eine bunte Lyrik. »Leuchtturm« steht derweil für ein geduldiges Warten auf einen Neubeginn und »Zeitloopen« feiert das schildkrötige Dasein. Wegen des roten Spoken-Word-Fadens fällt nur am Rande auf, dass »Die Stadt gehört wieder mir« kein klassisches HipHop-, sondern vielmehr ein anspruchsvolles und in dieser Konstellation vor allem überraschendes Pop-Album ist. Und Erwartungen hin oder her, Fiva sagt: „…die besten Augenblicke gibt es geschenkt, wenn alles von allein passiert und keiner sich was denkt – das ist dann der richtige Moment.“