Review

Feadz

Instant Alpha

Ed Banger • 2014

Kaum zu glauben, dass Feadz tatsächlich erst 2014 mit seiner eigenen LP debütiert. Lieferte Fabien Pianta doch als Mastermind hinter Uffies »Sex Dreams and Denim Jeans« 2010 nicht bloß eine süßlich-klebrige Teenager-Erinnerung für die heutigen Twentysomething ab, sondern kumpelte auch schon mal mit Teilzeit-Regisseur Mr. Oizo oder Jedermann’s Liebling Boys Noize umher und hat damit auch einigen Jahrgängen jenseits der Neunziger ausgewählt-verschwitze Momente auf der Tanzfläche beschert. Vier Jahre nach »Pop The Glock« kann man immer noch ruhigen Gewissens rezitieren: »Feazd is bangin’«. Egal, ob man sich den dienstäglichen iTunes-Besuch mit vocoder-getränkten Acid-Hop versüßen lässt, die Nachbarn mit scratchendem Oldschool-Trap auf der freitäglichen Privatparty provozieren möchte oder luftigen Brösel-House für das sonntägliche Berghain-Warmup aufdreht – Feadz geht immer. Was auf seinen früheren Veröffentlichungen bereits für Lager-übergreifende Zustimmung sorgte, kullert sich auf »Instant Alpha« zu einer abermals knallbunt-überdrehten Murmel-Sammlung zusammen. Genres sind nur Illusionen, der Hintern muss bewegt werden! Gottlob hechelt Feadz weder dem Zeitgeist hinterher, noch versucht er die umjubelten Pathos-Gesten seiner Labelmates Justice zu immitieren. Die 13 Anspielpunkte sind ein musikalisches Synthie/Sample-Småland, wo sich Hardcore-Hopper, Sound-Spielkinder, Hobby-DJs sowie Random-Partypeople treffen und sich zu höheren BPM-Zahlen liebhaben können. Vielleicht kommt die schnodderige Ladung Laptop-XTC ein paar Jahre zu spät, um noch intergalaktische Glücksgefühle hervorzurufen zu können. Doch ob Dunk Low oder Air Max – das Thema Ed Banger ist nicht nicht abgehakt.