Review

Brian Coleman

Check The Technique Vol.2

Wax Facts Press • 2014

Zu schönen Büchern gebundenen Fachjournalismus gibt es für und über alles Mögliche: Autonome und Autisten, Auslandsreisen und Autobahnraststätten. Klar auch über Hip Hop. Zuallererst fällt einem da wohl Martha Cooper ein. Die gute Frau hat die Entwicklung des urbanen Phänomens Graffiti fotografisch – und insofern seinem Sujet entsprechend auf bildliche Weise – dokumentiert. Aber wie steht es um Gevatter Rap? Hat jemand viele und vor allem richtige Worte gefunden, um Rap nachzuzeichnen und zu dokumentieren?

Natürlich lautet die Antwort auf diese Frage ebenfalls ja. Ja, gefolgt von: Brian Coleman. Der amerikanische Musikjournalist bringt seit 2007 Licht in jenes Dunkel, das wichtige Rapalben umhüllt, indem er die Urheber selbst zu Wort kommen lässt. Sein neuester Streich hör auf den Namen »Check The Technique Vol.2«. Die von ihm zusammengetragenen »Liner Notes for Hip Hop Junkies« liefern Hintergrundinformationen, Reminiszenzen und Anekdoten aus erster Hand. Sie zeichnen die Genese der Meisterwerke des Genres nach und liefern die Entstehungsgeschichte dieser Schallplatten. Darunter Werke, die den Künstlern und ihren Verlagen vielleicht nicht gerade Millionen einbrachten, dafür das Game maßgeblicher beeinflussten als das Gros der hochglänzenden Hype-Williams-Ästhetik-Verfolger.

Rund 550 Seiten Platz nimmt sich Brian Coleman für 25 Alben, darunter »Funcrusher Plus« von Company Flow, »Dr. Octanonecologyst«, Gravidiggaz´ »6 Feet Deep«, »The Sun Rises In The East« von Jeru The Damaja und Ice Cubes »AmeriKKKa’s Most Wanted«. Das Buch lässt Liebhaberherzen direkt bei rund 90 bpm im 4/4-Takt schlagen. Alle anderen lässt es zu Liebhabern werden. In »Check The Technique« – sowohl im ersten als auch im zweiten Band – geht es um die Zusammenhänge. Darum, wie einzelne Künstler sich fanden, welche Vorhaben sie aus welchen Ideen entwickelten und wie sie schließlich arbeiteten. Brian Coleman legt die Prozesse offen, er blickt in die Anfangstage der Künstler, seziert Studiosessions, betrachtet wohltuend weitschweifig das Drumherum aus Studiobossen, Labelmates und Hoodlums. Abgeschlossen werden die ausführlichen Backgroundinfos von direkten Bezugnahmen der Künstler auf die einzelnen Tracks des jeweiligen Albums. Das ist tatsächlich sehr aufschlussreich und obendrein auch höchst unterhaltsam.

Als kleines Beispiel unter der Vielzahl an nerdigen Infos sei hier nur eines genannt: »Check The Technique Vol.2« beantwortet jene Frage, die das Gravediggaz-Skit »360 Questions« abschließt: »Who killed Tommy’s Boy?«