Was Sie schon immer über die dunklen Seiten des Universums wissen wollten: The Membranes aus Blackpool gehören zu den britischen Postpunk-Bands, die vielleicht keinen allzu großen Bekanntheitsgrad erreicht haben, aber dafür unter Musikern wie Big Black oder My Bloody Valentine als Einfluss genannt werden. »Dark Matter/Dark Energy«, ihr erstes Album seit 26 Jahren, ist inspiriert von der Teilchentheorie um das Higgs-Boson, wie sie am CERN erforscht wird. Das macht sich an Titeln wie »Do the Supernova« oder »The Hum of the Universe« bemerkbar. Doch trotz eines kurzen Monologs des CERN-Wissenschaftlers Joe Incandela in »The Multiverse Suite« ist »Dark Matter/Dark Energy« keine trocken-abstrakte Angelegenheit geworden. Die Betonung liegt vielmehr auf »dunkel«. Sänger John Robb (der seine Stimme überwiegend für andere Verlautbarungen als Singen im engeren Sinne einsetzt) und seine Mitstreiter haben ihre Sound-Masse so sehr verdichtet, dass sie jede Menge dunkle Energie auf Postpunk-Basis freisetzt. Ein übellaunig kratzender Bass, ein rhythmisch zirkulierendes, schon mal durch den Orbit hallendes Schlagzeug und verzerrte Gitarren, die aus dem Andromeda-Nebel herüberzuwehen scheinen, eignen sich bestens für diese leicht eingetrübte Version von »kosmischer« Musik. Wenn in ein paar Milliarden Jahren die Milchstraße und die Andromedagalaxie kollidieren, wäre das ein passender Soundtrack.
Ethel Cain
Willoughby Tucker I’ll Always Love You
Daughters Of Cain