Review

Atmosphere

Whenever

Rhymesayers • 2020

Nach der Untergangsstimmung auf »Mi Vida Loca!« setzen Atmosphere mit »Whenever« auf ruhige Töne. Im Mittelpunkt ihres zehnten Studioalbums steht das bodenständige Leben. »I wipe the crust from the corner of my eye / I walk towards the kitchen and pour myself a coffee / I’ll prolly step on a Lego just to verify / That I’m still alive and y’all ain’t killed me already«, berichtet Slug in »Postal Lady« aus dem Familienalltag. Dass das Duo aus Minneapolis mittlerweile Rap für Eltern produziert, stört die Zielgruppe nicht. Sie wurde gemeinsam mit Rapper Slug und Beatbastler Ant erwachsen. Der Sound veränderte sich in all den Jahren nur in Nuancen. Gefährlich brummende Synth-Bässe wie in »Cats Van Bags« aus ihrem 2003er Werk »Seven‘s Travels« finden sich auch in »Romance« wieder. Ansonsten hat Ant vor allem Saiteninstrumente über die kräftigen Drum Loops gelegt. Ein Sitar-Sample lässt sich in »The Hands Of Time« heraushören. Zu zartem Gezupfe an der E-Gitarre raspelt Slug in »Love Each Other« Süßholz. Begleitet von einer mäandernden Funk-Gitarre zeigt er sich in »Lovely« dankbar: »Looking down at these shoes that I’m standing in / I might be happy, this might be happening.« Ohne etwas grundlegend anders zu machen, entschleunigen Atmosphere mit »Whenever« ihre Musik. Verlässlich abgeliefert und doch nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zum nächsten großen Album.