Batu aus Bristol ist einer, bei dem man das abgedroschene Attribut »Ohr am Puls der Zeit« guten Gewissens aus der Mottenkiste holen darf. Wer wissen will, wozu man sich morgen auf der Tanzfläche die Beine verknoten darf, shuffelt sich am besten schon heute durch die Katalognummern seines mittlerweile fast zehn Jahre alten Labels Timedance – einer stilsicheren Anlaufstelle für tanzbare Sonderbarkeiten. Dass Batu weiß, wovon er spricht, zeigt sich erfreulicherweise auch auf seiner neuesten EP. In den vier Tracks nutzt er all die Werkzeuge, die ihm im Rahmen seiner Labelarbeit begegnen, und konzentriert sie zu Clubmusik, die grimmig und euphorisch zugleich wirkt.
Stellt sich nur die Frage, warum der Opener ausgerechnet »Question Mark« heißt, denn unsicher wirkt hier gar nichts. Der bedrohlich flackernde Aufbau des zittrig-bleependen Tracks fräst sich ohne Umweg ins Gehirn. Mit »Clump« verlangsamt Batu das Tempo und integriert Dubstep-Elemente, die klingen, als würden sie über die eigenen Füße stolpern, während der Bass genau weiß, was er zu tun hat. Deutlich forscher geht es weiter mit »Seize«, das von nervöser Energie lebt und mit mikroskopisch kleinen Eruptionen die Spannung hochhält. Auf »Meridian« schließlich regieren hektische Drums, die stoisch ihre Arbeit verrichten, während sich langsam, aber sicher ein technoider Stomper aufbaut und kurz vor der Zehn-Minuten-Marke für das große Finale sorgt. Da bleibt nur noch die Frage nach dem Fragezeichen: Wieso ist das alles so schnell vorbei?

Question Mark