Review

Benis Cletin

Alpha & Omega

PMG • 2018

Dass Nigeria großartige Popmusik wie unter anderen Highlife, Afrobeat, Palm Wine Music und Juju hervorgebracht hat, bewiesen und beweisen Musiker wie Fela Kuti, King Sunny Adé oder Ebenezer Obey. Auch Cletus Ndep alias Benis Cletin stammt aus dem westafrikanischen Land. Benis Cletin veröffentlichte 1978 mit seinem Debüt »Alpha & Omega« ein halbes Dutzend Tracks zwischen Roots-Reggae, Disco und Funk. Seine spezielle musikalische Mischung stieß zu jener Zeit bei den stets nach neuem spannenden Material suchenden Moderatoren der frisch aufkeimenden Radio-Szene Nigerias auf viel Gegenliebe. Cletins Roots-Reggae-Tracks beschäftigen sich in ihren Texten philosophisch mit Liebe und Frieden, dem Dasein in der modernen Welt samt einem möglichst selbstbestimmten Leben darin und der Verteidigung desselben notfalls auch mit Waffengewalt. Musikalisch herrschen auf »Alpha & Omegas« entspannten Reggae-Tunes deepe und ruhige Klänge vor, sparsame Gitarren treffen in wohligen Space-Echo-Kammern auf warme Orgelakkorde, treibende Bässe und vereinzelte zarte Flötentöne. Sänger, Gitarrist und Bandleader Benis Cletin kommt aber eigentlich vom Funk, und diese Wurzeln zeigt er hier mit zwei äußerst frischen und tanzbar treibenden Tracks zwischen Synthie-Funk und Boogie, so dass Cletins Kombination unterschiedlicher musikalischer Elemente das Album und auch vierzig Jahre nach seiner Entstehung noch äußerst relevant und durchgehend spannend halten.