Brother Ali steht auf einer Bühne in einer Cowboy-Bar. Er ist in Jackson Hole, Wyoming. So beginnt »Two Dudes«, einer der schrägeren Songs auf »Satisfied Soul«. Der Track ist ein Traum, in dem Realität und Fiktion verschwimmen. Offensichtlich hat das Ganze etwas mit Kanye und seinen Ranches zu tun. Ein ausgestopftes Schwein starrt Ali bei seiner ersten Rap-Party in dieser Bar an, jemand beatboxt, klaut ihm kurz die Show. »Hell to the nizzo, no to the wizzay / I snatched the mic from him, escorted him off the stizzage«. Der Störenfried entpuppt sich als Justin Timberlake. Es sind absurde, aber charmante Bilder, die getragen werden von klimpernden Piano-Akkorden im typischen Manegenklang von Anthony »Ant« Davis. Der Atmosphere-Produzent hat das gesamte Album produziert und bringt den Nullerjahre-Hip-Hop mit Boom Bap, Samples und MPC-Ästhetik zurück in die Gegenwart.
»D.R.U.M.« könnte glatt als soulige Kanye-Produktion aus der »College Dropout«-Ära durchgehen. Und im Intro von »Satisfied Soul«, nach einem kurzen Shoutout von Yasiin Bey, erinnert Alis Vortrag an Sage Francis in »The Buzz Kill« – inklusive Distortion-Filter. Inhaltlich widmet sich das Album Themen wie Obdachlosigkeit, zerrütteten Familienverhältnissen und der Suche nach innerer Ruhe in einer Welt kollektiver Erschöpfung. Ants Beats und Alis entspannter Conscious-Vibe passen perfekt zueinander. Gemeinsam gelingt ihnen eine Hommage an den klassischen Hip-Hop, ohne nostalgisch zu verklären.

Satisfied Soul