Review Hip-Hop Pop

Cardi B

Am I The Drama?

Atlantic • 2025

Wenn der beste Song auf deiner »brandneuen« LP bereits fünf Jahre alt ist, läuft etwas schief. »WAP«, die famose Kollaboration mit Megan Thee Stallion, wurde lieblos ans Ende von Am I the Drama? gehängt – und soll offenbar ein Zweitwerk retten, das viel zu spät erscheint. Für Cardi B scheint ihre (vermeintliche) Größe eine Selbstverständlichkeit zu sein – typisch für Hip-Hop-Acts aller Generationen. Trotzdem: Im besten Fall sollte man auch nach dem Debüt noch einen Hunger spüren. Ein Bedürfnis, sich zu behaupten.

Und das müsste Cardi B eigentlich haben. Zwar war Invasion of Privacy 2018 ein starkes Debüt, doch ein einziges Album sichert keinen Legendenstatus. »My spot’s forever, hoe«, rappt sie in »Magnet«. Eben nicht.

Ihre Stimme ist noch immer so cool wie vor sieben Jahren – aber das Album wirkt wie für den Streamingmarkt zurechtgeschneidert: überlang, überladen, überproduziert. Wie viele aktuelle Releases – ja, auch du, Drake – klingt Am I the Drama? nach Dutzendware aus dem Producer-Pool. Es fehlt an Richtung, an Handschrift. Das Ganze fühlt sich an wie ein halbfrisches Outfit, das jemand anderes rausgelegt hat. Oder wie ein Fake-Marken-Sneaker: Oberfläche Hui, Substanz Pfui.

Obwohl viele Tracks mit Switches und stilistischen Brüchen arbeiten, bleibt alles seltsam flach. Nichts wirkt wie eine bewusste Entscheidung. Und mit »What’s Going On« wird der Tiefpunkt erreicht: Das ohnehin kitschige »What’s Up?« von 4 Non Blondes wird gemeinsam mit Lizzo noch weiter demontiert. Wo Cardi B früher provozierte, bleibt diesmal nur kosmetischer Krawall.

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