Über Chelsea Wolfe sollte viel mehr gesprochen werden. Mit »Pain Is Beauty« veröffentlicht die Kalifornierin jetzt schon ihr viertes Album in drei Jahren und so langsam wird deutlich, wie viel diese Frau eigentlich kann. Während Wolfe auf ihren ersten beiden LPs »The Grime and The Glow« und »Apokalypsis« noch die düstere Goth-Elfe spielt, war ihr 2012er Release »Unknown Rooms« – ein Akustikalbum – eine einzige Ode an die Harmonie. »Pain Is Beauty« reiht sich nun ein in diese Liste kryptischer Albentitel und ist so etwas wie Wolfe’s Version eines Elektro-Albums. Elektro-Doom-Folk könnte man das nennen. Der Opener »Feral Love« geht mit seinem metallischen Dröhnen direkt ins Mark, während Wolfe’s Stimme wie ein eindringliches Echo über allem schwebt. Chelsea Wolfe hat verstanden, dass sich aus dem Terror des Alltags die besten Songs herausholen lassen. »Destruction Makes The World Burn Brighter« klingt dann auch so gruselig heiter, als würde Wolfe ihrem Anarcho-Titel tatsächlich glauben. Die Wolfe’sche Schwarzmalerei erreicht ihren Höhepunkt im achteinhalbminütigen »The Waves Have Come«, einer wunderbar dramatischen Ballade über das Erdbeben und den darauffolgenden Tsunami in Japan vor ein paar Jahren. Der perfekte Soundtrack also falls mal wieder eine Naturkatastrophe ansteht. Bis dahin lässt es sich mit diesem Album auch bestens durch den Herbst kommen. Denn selten hat Weltschmerz so notwendig und relevant geklungen wie auf »Pain Is Beauty«.

Pain Is Beauty