Review

DAT Politics

No Void

Shitkatapult • 2015

Die zwischenzeitlich vom Duo zum Quartett gewachsenen und nun wieder auf die Ausgangskonstellation zurück geschrumpften DAT Politics sind alte Hasen im Synthpop-Business. Die Franzosen Claude Pailliot und Gaetan Collet tingeln seit 1999 von Label zu Label, von Fat Cat über Chicks On Speed Records und Sub Rosa sind sie mittlerweile bei Shitkatapult gelandet. DAT Politics bleiben sich und ihren musikalischen Einflüssen zwischen Kraftwerk und Ennio Morricone zwischen 80ies-Depeche Mode und Giorgio Moroder-Sound mit heutigen Produktionsmitteln auf »No Void« treu. Gleichzeitig peppen sie ihren Retro-Electro mit Chiptune- und Wave-Elementen sowie vielen Stimmen auf, mal Vocoder-behandelt, mal rein und klar, oft abwechselnd auf Französisch und Englisch intoniert. Der ein oder andere stur durchgestampfte Bass fehlt genauso wenig wie an Tangerine Dream geschulte und fast schon auf Musique Concrète verweisende Klangexperimente (»The Wave«). Dazwischen versteckt sich mit »Black Hole« eine gelungene Hommage an Charles Burns und seine gleichnamige, surrealistische Graphic Novel (die hier nebenbei wärmstens empfohlen sei). Zu weit lehnen sich DAT Politics jedoch nicht aus dem Fenster, um Assoziationsketten – ob Comics oder Programmiersprache – in Gang zu bringen. So richtig zwingend, mitreißend und vor allem herausfordernd klingt »No Void« leider nur in den seltensten Momenten.