Review Electronic

Debit

The Long Count

Modern Love • 2022

Für dieses Album lohnt es, den Kopf so frei wie möglich zu haben. Die US-amerikanisch-mexikanische Produzentin Delia Beatriz alias Debit hatte sich auf ihrem Debüt »Animus« noch mit einem lockeren Nebeneinander von Ambient und frei rumpelndem Beat für aufgeschlossenere Clubs empfohlen. Tanzen ist bei »The Long Count« allerdings kein Thema mehr, die Rhythmusspur bleibt diesmal ausgespart. Von reinem Ambient zu sprechen, würde der Sache gleichwohl nicht gerecht werden, Streichquartette sind ja schließlich auch kein Ambient, bloß weil sie auf Schlagzeug verzichten. Konzeptuell ist diese Musik aber allemal aufgestellt. Antike Instrumente der Maya dienten als Vorbild und wurden von Debit in digitaler Form rekonstruiert. Um die Unvoreingenommenheit beim Hören zu bewahren, ist es wohl am besten, sofern nicht schon geschehen, erst einmal nicht weiter in Erfahrung zu bringen, welche Instrumente genau gemeint sind. Je weniger man über die Hintergründe weiß, desto fremdartiger klingt »The Long Count« jedenfalls. Und diese klangmagische Wirkung dürfte durchaus im Interesse von Debit gelegen haben. Die Stücke, die lediglich nach verschiedenen Tagen und Nächten betitelt sind, schaffen Räume, die bei Erstkontakt unheimlich erscheinen mögen. Wenn man sich weiter in sie hineinwagt, erweisen sie sich jedoch als auf ganz eigene Weise offen. Was kann man von Musik mehr wollen?

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