Vor zehn Jahren tauchte das lettische Duo Domenique Dumont mit Comme Ça in die Indie-Welt ein – französischer Pop zwischen Air und Alizée, getragen von mediterraner Leichtigkeit. Publikum und Kritik waren gleichermaßen angetan. Sängerin Anete Stuce und Multiinstrumentalist Arturs Liepins skizzierten damals ein eigenes Genre: Balearic Pop mit Retro-Touch.
Mit Deux Paradis erscheint nun ihr drittes Album, erneut auf Antinote. Sieben Jahre nach Miniatures De Auto Rhythm, dem zweiten Teil der lose konzipierten Trilogie, findet das Projekt seinen Abschluss. Musikalisch bleibt sich das Duo treu: luftige Rhythmen, karibische Grooves, sanfter Dub und ein Gesang, der mehr schwebt als führt – als hätten Khruangbin, Air und Bob Marley gemeinsam japanischen City Pop entdeckt. Doch wo die frühe Musik noch von Neugier getragen war, klingt Deux Paradis wie der sorgfältig arrangierte Nachhall einer Idee, die längst Gestalt angenommen hat.
»Visages Visages«, der einzige Track mit clubkompatiblem Beatgerüst, deutet zwar eine Öffnung Richtung Neo-Trance an, bleibt aber verhalten. Die Ahnung, dass die Grundidee auserzählt sein könnte, verdichtet sich im Verlauf. Deux Paradis fügt sich stimmig in das Werk von Domenique Dumont ein – leicht, elegant, schön – und lässt dennoch jene Überraschung vermissen, die einst alles in Bewegung brachte.

Deux Paradis