Die Geschichte von LNS001 ist schnell und rasant erzählt: Dyslecta und Peder Mannerfelt liefern eine Split-EP, die kompromisslos für den Club-Gebrauch bestimmt ist. Dyslectas »Muckle Drum« erinnert mit seinem polyrhythmischen, tieffrequenten Gestampfe und den wirren Synths an Hessle-Audio-Hochzeiten und dürfte mit seinen suchenden, aber nie findenden Vocals im Hintergrund die ein oder andere Floor-Manie induzieren. Wie ein extraterrestrisches Kriechtier robbt der Track voran und übermannt nicht mit Tempo, sondern mit Intensität – ähnlich vielleicht auch Pessimists »Balaklava« oder den psychotischen Treibjagden von Forest Drive West.
Mannerfelt agiert auf »Records & Vibes« bei anfänglich geschwindem Kickdrum-Einsatz in einem ähnlichen Tempo, zieht sein Rap-Vocal aber weiter aus dem Morast gen Oberfläche, von wo es immer wieder im Schlick versinkt. Nach einem Breakdown regiert ab Minute drei der kontrollierte Wahnsinn an der Kreuzung von Bass Music und Techno. Dennoch bestimmt den Track trotz ungemein dichtem Klangbild und mitunter stählerner Ästhetik ein lässiger Groove, der zum Kopfnicken und Gunfinger-Gesten gleichermaßen anregt.
Dyslecta und Peder Mannerfelt haben damit zwei Stücke für DJs geschaffen, die in ihren Sets entweder gerne mal aus dem konventionellen Techno-BPM-Bereich ausscheren oder aber das Genre in Gänze offener, freier interpretieren und eine Vorliebe für unverschämt bauchige Low-Ends mitbringen.

LNS001