Schwermütig und sehnsuchtsvoll eröffnen Synthesizer und das pakistanisch-nordindische Saiteninstrument Sarangi den Song »Tomorrow«. Bassgitarre und Tabla verankern das Zusammenspiel in elegischem Jazz. Zwischen Moog, Saxophon und Piano entwickelt sich ein klagendes Call-and-Response. EABS und Jaubi blicken mit Tränen in den Augen auf das, was kommt. Grund genug hat das Oktett aus fünf Polen (EABS) und drei Pakistani (Jaubi). Für 85 Prozent der Weltbevölkerung hat sich die Pressefreiheit in den letzten fünf Jahren verschlechtert. Polen gehört zu den Ländern mit dem größten »demokratischen Rückschritt«. Mehr als 8 Millionen Pakistani sind nach den Flutkatastrophen von 2022 immer noch obdachlos.
Doch Malaise bedeutet nicht Resignation. EABS und Jaubi begeben sich auf die Suche nach einer besseren Zukunft. Dabei nimmt ihre Synthese verschiedener musikalischer Traditionen neue Formen des Zusammenlebens vorweg. Jazz, seit jeher ein interkulturelles Genre, setzt Maßstäbe für das planetarische Miteinander. Pakistanische Einflüsse erinnern daran, dass Universales nicht ohne Lokales zu haben ist. Hip-Hop-Vibes geben dem globalen Dorf ein urbanes Flair. Synths im Stil von The Comet Is Coming feiern dessen futuristische Ausrichtung. Durch das Prisma diasporischer Musik erhellen EABS und Jaubi Fragmente utopischer Perspektiven. Ihre Suche ist noch nicht zu Ende. Doch schon jetzt halten sie ein Glanzstück in den Händen.
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