Review

Ekoplekz

Bioprodukt

Planet µ • 2017

Alles organisch hier? Ekoplekz bleibt auch auf »Bioprodukt« elektronisch, aber womöglich greift er dabei ja auf regenerative Energien zurück. Vor allem knüpft er an Zeiten an, in denen man sich in England auf das Hervorbringen von Bleeps verstand, statt brachialer Techno-Bretter intelligente Tanzmusik machte, um systematisch zu erforschen, welche klanglichen und rhythmischen Kombinationen über die gerade Bassdrum und blubbernde 303-Kaskaden hinaus sonst so möglich sind. Und manchmal, im Anfangsstück »Elevation« etwa, erinnert er an die Tage, als auf der britischen Insel der Dub mit Projekten wie Digidub in programmierter Gestalt wiederkehrte. Ekoplekz alias Nick Edwards kann, wenn er will, sehr kaputt daherkommen, diesmal klingt er bemerkenswert warm, vielleicht ein wenig nach überholungsbedürftigen Maschinen, die ansonsten zuverlässig ihren Dienst tun. Seine Geräte wollen nie sonderlich poliert in Erscheinung treten, geben sich jetzt allerdings erstaunlich aufgeräumt-klar. Und warm. Und verträumt. England mag gegenwärtig in einiger Unruhe sein, doch Nick Edwards lässt sich davon nichts anmerken. Er blickt allenfalls melancholisch zurück in eine Vergangenheit, als in der Musik (und) in seinem Land noch ungebrochene Aufbruchsstimmung herrschte. Was ihn selbst stark zu beleben scheint.

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