Kommt das jetzt bloß mir so vor, oder war es eine Weile stiller um Eliot Lipp? Von seiner Seite aus gibt es daran wenig zu rütteln: Er hat regelmäßig neue Alben veröffentlicht, zuletzt Viper Venom im vergangenen Jahr – vorwiegend instrumentaler Hip-Hop älterer Schule. Ganz anders seine aktuelle Single. Genau: eine richtige Single im 7-Zoll-Format. Und die ruft umso deutlicher in Erinnerung, warum er weiterhin gebraucht wird.
Denn Lipp kann, wenn er will, Hip-Hop so mit seinen übrigen musikalischen Interessen verknüpfen, dass daraus wunderbar hybride Stücke entstehen. »Kona« auf der A-Seite mischt einen dumpf stampfenden Beat mit kristallin klingelnden Gitarren und dem bei Lipp typischen, verspielt mäandernden Synthesizer. Ein Breakbeat sorgt im Hintergrund für zusätzliche rhythmische Komplexität. Auf der B-Seite knarzt in »Silver Bass« nicht nur der titelgebende Viersaiter: Auch ein »echtes« Schlagzeug ist zu hören, selbst wenn es wie das Saxofon wahrscheinlich gesamplet wurde. Besonders schön: der Dialog zwischen akustischen Fragmenten und synthetischen Linien. Sitzt alles. Der Körper dankt.

Kona/Silver Bass