Das Verhängnis des instrumentalen Hip-Hop derzeit ist, dass er in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden droht. Die erneuernde Kraft, die den vokallosen Produktionen zur Jahrtausendwende innewohnte, als sich dieses Subgenre emanzipieren wollte, ist weitestgehend vergessen. Heute muss instrumentaler Hip-Hop beweisen, dass er innerhalb elektronischer Musik eine Eigenständigkeit besitzt, die über das hinausweist, was ein gängiger Rapsong zu bieten hat – und dass er Geschichten erzählen kann, auch ohne MCs. So wie ein bloßer Dilla-Break Herkunft, Gegenwart und Zukunft in sich vereint. Oder wie ein Album von DJ Shadow einst als Enzyklopädie zeitgenössischer Musik und ihrer Möglichkeiten funktionierte.
Trotz Scott Herren, Kid Kanevil oder Elvin Estella liegt vielleicht genau hier das Problem. Wäre da nicht Eliot Lipp, der mit seinen Releases auf Hefty, Eastern Development und Metatronix am konstantesten einen eigenständigen Entwurf von im Hip-Hop verwurzelter elektronischer Musik verfolgt. City Synthesis, sein neuestes Album, führt diesen Weg fort: Phily-Streicher, Chicago-Jazz und die kühle Distanziertheit von Detroit-House kennzeichnen den eklektischen Sound des Brooklyner Multiinstrumentalisten.

City synthesis