Es gibt Dinge, die werden einfach nicht uncool. Da wächst man nicht raus, egal ob man noch bei Mama wohnt oder die Dreißig geknackt hat. Heiße Schokolade bei Minustemperaturen zum Beispiel. Sicher, es gibt ausgefallenere Getränke, duchzechte Nächte mit Kakao sind eine Seltenheit und man sollte es mit der Zuckerzufuhr auch nicht übertreiben, aber an eisigen Wintertagen kann man das mal machen. Die »Love Love EP« von Eloquent & FloFilz ist so etwas wie die heiße Schokolade unter den deutschen Rap-Veröffentlichungen. Sie kommt grundsolide daher, will das Rad nicht neu erfinden, gibt aber ein gutes, wärmendes Gefühl. Die jazzigen Pianoloops rieseln lässig wie Schneeflocken, im Chorus werden Cuts serviert und die Snare knackt trocken auf Zwei und Vier. Das hat man so oder ähnlich schon das ein ums andere Mal gehört, ist aber für Freunde von unprätentiösem, klassischem Rap der goldenen 90er zum Runterkommen durchaus zu empfehlen. Textlich verhält es sich ähnlich. Eloquent hat seine Hausaufgaben gemacht, manchmal schleicht sich aber eine Plattitüde ein. So überrascht es nicht, dass er etwa »der Sohn seines Vaters« ist. Ansonsten sind Raps und Flow aber »funky wie ’ne dreckige Unterbüx«. Und wie es sich für einen Klassiker gehört, darf auch der Whack MC nicht fehlen. Der alte Bekannte wird auf »Nicht wirklich« wieder einmal gedisst, penetriert und umgebracht. Insgesamt hat man aber das Gefühl, dass es sich eher um ein Versehen handelt, da es sonst friedlich und reflektiert zugeht. Die B-Seite liefert außerdem die Instrumentals und einen Remix, der wie die Sahnehaube auf dem Kakao klingt.
Love Love EP