Review

Erlend Øye

Legao

Bubbles • 2013

Der schlaksige Lieblings-Nerd einer ganzen Hipster-Generation gibt sich auch auf seinem erst zweiten Soloalbum umtriebig wie eh und je. Nach intimen Folk mit Kings Of Convenience, einer breiten Elektro-Klangpalette auf »Unrest« und handgemachtem House mit The Whitest Boy Alive ist nun Lovers Rock dran. Zwar zusammen mit der isländischen Roots-Reggae-Band Hjálmar aufgenommen, wird auf »Legao« weder Ganja und Ras Tafari gehuldigt noch alle Songs einem strengen Off-Beat-Diktat unterworfen. Doch auch eher herkömmliche Balladen wie »Bad Guy Now« verströmen die sehr relaxte Laid-Back-Atmosphäre der Reggae-Stücke. Trotz dem internationalen Sound wirken manche Arrangements etwas hölzern, aber das Songwriting – zum Beispiel beim extrem eingängigen »Garota«mit Bläsern, Harmoniegesang und Weltraum-Synthie – verströmt stets die typisch Øye’sche Pop-Sensibilität. Sanft und zurückhaltend, an den richtigen Stellen augenzwinkernd arbeitet sich Erlend Øye weiter an seinen Lieblingsthemen rund um Beziehungen und Freundschaften ab. Nicht nur musikalisch umtriebig lebt er seit zwei Jahren auf Sizilien und an mancher Stelle zeigt sich seine Liebe zur neuen Heimat in Form von Anleihen an Italo Disco. Trotz den vielen unterschiedlichen Einflüssen und dem Genre-Hopping ist »Legao« ein erstaunlich rundes Album geworden, was wiederum für die Qualitäten des Songwriters und Performers Erlend Øye spricht.

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Erlend Oye
Legao
ab 26.99€