Ambient soll die Dinge nicht beschleunigen, sondern zum Schweben bringen. Stillstand ist hier kein Makel, sondern ein Ideal. A New Life, das zweite Album von Florian TM Zeisig auf dem belgischen Label STROOM, schöpft aus der Tradition spirituell aufgeladener Ambient-Musik – auch wenn das Begleitschreiben betont, es handle sich weder um ein Album noch um ein Werk, das sich einem Genre zuordnen lässt. Solche Ziererei ist typisch für die Szene, doch der Klang spricht eine deutlichere Sprache.
Zeisig greift gängige New-Age-Motive wie Wellenrauschen und andere Field Recordings auf und bindet darin improvisierte Beiträge von Róisín und Cathal Berkeley (Harfe, Saxofon) sowie Cello-Aufnahmen von Lia Mazzarri ein. Dabei entsteht Musik, die an die introspektiven Entwürfe des Leaving-Records-Umfelds erinnert, sich aber durch ihr feines Gespür für Dynamik und Atmosphäre abhebt.
Wie schon auf dem Vorgänger Planet Inc balanciert Zeisig zwischen neongreller Nostalgie und esoterischem Präsentismus. A New Life bettet sich mit Patchouli-getränkter Sanftheit in die Jetztzeit und verleiht ihr ein Gefühl flüchtiger Intensität. Musik, die nicht viel will – außer Gegenwart.
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