Douglas Shaw und Brian Weitz sind seit mehr als 20 Jahren befreundet. Der umtriebige Doug Shaw war seither Mitglied von White Magic und Gang Gang Dance, nahm u.a. mit Cass McCombs auf und tourte mit Lou Reed, Lee »Scratch« Perry und Mdou Moctar. Als Highlife macht er hypnotische Gitarrenmusik aus Desert Blues und anderen afrikanisch inspirierten Stilen. Kurze Fingerpicking-Melodien, halbe Ideen und kurze Phrasen postet er seit Jahren als kleine Vignetten auf Instagram. Die wiederum gefielen Weitz so gut, dass er damit das tat, wofür er als Geologist bei Animal Collective zuständig ist: Er sampelte und loopte Shaws Gitarrenspuren und manipulierte sie mit seinen elektronischen Maschinen zu atmosphärischen und experimentellen Texturen.
Die so entstandenen Tracks, die nun »A Shaw Deal« bilden, waren eigentlich nur als Geburtstagsgeschenk für Doug Shaw gedacht, fühlten sich aber für beide wie ein richtiges Album an. Leider kann dieser Eindruck nur zur Hälfte bestätigt werden: Während etwa »Loose Gravel« oder »Knuckles To Nostrils« durchaus eine kohärente Struktur und eine nachvollziehbare Dramaturgie aufweisen, sind einige Stücke eher lose aneinandergereihte Ideen, collagierte Skizzen oder rein sphärische Klangexperimente. Als eigenständiges Album kann »A Shaw Deal« daher nicht vollends überzeugen, als Geschenk unter alten Freunden ist es aber sicher ein Volltreffer.

A Shaw Deal