Review

Grupo Pan

Pan

Vampisoul • 1970

Schmeiß den Rhythmus und die Bläser-Arrangements von Salsa mit der Dringlichkeit und den Gitarren des Rock zusammen und du erhältst eines der wichtigsten venezolanischen Alben: »Pan«. Die einzige Platte der Band Grupo Pan, von 1970 zelebriert diesen eigenen Sound in groovigsten Farben. »Daicy« beginnt wie ein konventionelles psychedelisches Stück, bevor die Bläser und der Rhythmus übernehmen, sich alles um diese unwiderstehliche Melodie dreht. Klar, da ist die kräftige Gitarre im Hintergrund, aber Akzente setzen fast ausnahmslos die Bläser. Die bekannteste Referenz des Sounds? Carlos Santana, vor allem wenn in »Amor Y Felicidad« die Gitarre doch mal so was wie ein Solo abbrennt. Was an Rubén »Micho« Correa liegt, der vor den Aufnahmen bereits jahrelang in verschiedenen Rock-Bands spielte. Er drängt sein Instrument nie in den Vordergrund, ordnet er es der Idee dieses Sounds unter. Und überhaupt gehört »Pan« so auf eine Stufe mit anderen großen Rock-Alben dieser Zeit. Der Aufbruch, der Drang nach Freiheit, das Versinken in Sound lässt sich hier ebenso in jedem Moment hören wie bei den Platten der Doors. Durch Carlos Guerra an der Posaune und Henry Camba an der Trompete hatten Grupo Pan aber eine Sektion, die so kaum eine andere Band dieser Zeit auffahren konnte. Und damit etwas, wofür andere Künstler mehrere Alben Anlauf brauchen: einen unverwechselbaren eigenen Sound. Eine mitreißende Wiederentdeckung.

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Grupo Pan
Pan
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