Vielleicht erinnern sich einige noch an die erste Begegnung mit äthiopischem Jazz – etwa durch Jim Jarmuschs Film Broken Flowers. Magische Momente, die sich hier mit den ersten Tönen sofort wieder einstellen: Die fließende Melodik, die eleganten Texturen und jene spezifische Melancholie, die die Klassiker von Mulatu Astatke durchzieht, finden sich auch auf dem 1976 erschienenen Album Stereo Instrumental Music der Ibex Band.
Die Ibex Band, aus der Ende der 1970er die Roha Band hervorging, war nicht nur Begleitband großer Stimmen wie Aster Aweke, Mahmoud Ahmed oder Tilahun Gessesse – auch Mulatu Astatke arbeitete mit ihr zusammen. Über 250 Alben soll sie in den 70ern und 80ern eingespielt haben, viele sind heute verloren. Stereo Instrumental Music steht für sich – als musikalischer Entwurf zwischen Tradition und Moderne, zwischen afrikanischer Rhythmik und westlichen Harmonien. Zugleich markiert es einen historischen Einschnitt: Nur wenig später verschlechterten sich die Bedingungen für Musiker durch den Militärputsch und die damit einhergehenden Einschränkungen drastisch. Das Vierspurgerät, mit dem dieses Album aufgenommen wurde, verschwand – wie so vieles andere – einfach.

Stereo Instrumental Music