Duvet klingt wie ein warmer Rückzug. Ida Urd und Ingri Høyland entwickelten das Werk im Winter 2023 aus der Stille eines dänischen Sommerhauses – ein Ort zwischen Schnee, Strandgras und Kamingeknister, der sich in der Musik als Gefühl von Geborgenheit niederschlägt. Die beiden, die sich an einer renommierten Kopenhagener Musikschule begegneten, komponieren nicht in klaren Ansagen, sondern im Miteinander – als Gespräch, als vorsichtiges Ja zueinander. Diese Vertrautheit wird zum eigentlichen Instrument.
Auf Balmat, dem Label für feingeschichtete Ambient-Experimente, entfaltet sich Duvet als intimes Klangnest. Die Musikerinnen verweben analoge Bandwärme, elektroakustische Fragmente, Rascheln und Atemgeräusche zu einem Geflecht, in dem jede kleinste Verschiebung Resonanz erzeugt. Zieht man eine dieser Klangschichten heraus, verschiebt sich das ganze Gefüge. Acht Stücke balancieren zwischen Abstraktion und Melodie, Absicht und Zufall.
Klanglich knüpft Duvet an Høylands Ode to Stone an, richtet den Blick aber nach innen: weniger Horizont, mehr Körper. Es ist Musik, die nicht entrückt, sondern heranholt – und die im Leisen am stärksten wirkt, weil sie Nähe nicht vorgibt, sondern tatsächlich herstellt. Eine Praxis des Zuhörens, des gegenseitigen Wahrnehmens – wie ein behutsames Gespräch, dem man sich gerne hingibt.

Duvet