Review

Jayda G

DJ-Kicks

!K7 • 2021

Selbst eine Jayda G kann die Mix-CD nicht neu erfinden und hangelt sich dementsprechend auf ihrem Beitrag zur DJ-Kicks-Serie an einer einfachen Formel entlang: Erst gibt es Tunes, Tunes, Tunes zu hören, dann werden Vibes, Vibes, Vibes geliefert und zum Schluß gechillt, chillt, chillt. Wie die Kanadierin allerdings macht und auf Basis welcher Selektion, das ist das eigentlich Schöne an diesem Mix. Los geht es mit Big-Ben-Gebimmel und funkigem Soul oder souligem Funk, dazwischen wird hart gecuttet: Jada Guy will euch noch diesen und jenen Song zeigen und macht’s deshalb schnell hintereinander weg. Das ändert sich graduell und fast unmerklich, während die Rhythmen fordernder werden und das Tempo sich hochregelt, Electro Funk und Disco ins Spiel kommen. Dann ein gefilterter Breakdown mit Vocals und Chords, die auf und ab bouncen: Gerry Read »90’s Prostitution Racket« leitet den House-Teil ein. Der setzt auf Neunziger-Sounds, die entweder deep oder sphärisch-verspult sind und wird von jeder Menge (manchmal etwas übermotiviertem) EQing dramatisch in Szene gesetzt und gipfelt natürlich – so viel Wertschöpfungskalkül muss schließlich sein – in Jayda Gs eigenem Stück »All I Need«. Nach dem MCDE-Signature-Track »Hold Your Head Up« von House of Jazz stampft er locker mit käsigem Vocal-Nummern daher, bevor überraschend das Tempo gedrosselt wird. DJ Kozes und Adas »Homesick« leiten den Cooldown ein, der mit Benny Sings’ »Summerlude« sein Ende findet. Nein, in seinem Aufbau ist das weder überraschend noch innovativ, und sicherlich hätte sich Jayda G über zwei Stunden besser austoben können als in nur einer. Aber nicht nur reicht es, um eine ganze Gartenparty von Anfang bis Ende zu bespielen, die Selektion sitzt ebenso: eine DJ-Kicks voller bunter Perlen.