Review

Kishi Bashi

Lighght

Joyful Noise • 2014

Da liegt dieses Album einige Zeit im Schrank und mit einem Mal stellt sich heraus, dass es schon beim Versand durch den Kollegen eigentlich bereits seit mehreren Wochen veröffentlicht ist. Also, dann im Schnelldurchlauf: Kishi Bashi kommt aus Seattle, macht irgendwas zwischen AvantPop und Folk, ist Kumpel von Regina Spektor und hat eine ziemlich enervierende Stimme. Und vielleicht könnte man sein zweites Album »Lighght« damit gleich wieder auf den sich türmenden Stapel Promoplatten werfen, wenn bei aller Attitüde und Kunsthochschule hier nicht doch irgendwas seinen Charme hätte. Denn mit seiner Geige haut Bashi doch die ein oder andere nette Melodie raus. Während »The Ballad Of Mr. Steak« irgendwie zum Mitgröhlen einladen will, ohne einen entsprechenden Refrain dafür anzubieten, geht dafür »Once Upon A Lucid Dream (In Afrikaans)« direkt rein, dreht seine Melodie so lange im Zucker, bis es einem die Ohren verklebt. Macht aber nichts, denn zur Not würde Bashi wohl auch mit Kätzchen schmeißen. In »Hahaha Pt.2« dreht Bashi das dann ein wenig runter und auch in »Impromptu No.1« trägt er nicht ganz so dick auf wie sonst auf »Lighght«. Letztlich lebt der ganze Sound aber immer wieder davon, so massiv und übertrieben zu laufen, Klassik mit Pop zu versöhnen. Weil Bashi das alles ziemlich unverkrampft macht, hat er weit mehr zu bieten als Owen Pallett auf seinem letzten Album. Trotzdem braucht es Durchhaltevermögen, um dieses Album ins Herz zu schließen. Und vielleicht auch ein bisschen guten Willen.